Mittwoch, 19. Mai 2010

IMPOSSIBLE IS NOTHING“ ist die zentrale Botschaft der weltweiten adidas-Markenkampagne, die in den USA am 05.02.2004 und in Europa am 01.03.2004 gestartet ist. Dies lässt sich auch über Korea sagen...“nichts ist unmöglich!“
Ein Eintrag von Johannes.

In den nächsten Zeilen berichte ich über mein Casting für einen WM-Werbespot des südkoreanischen Autoherstellers „Daewoo“, über unsere Nebenrollen im Drama „GIANT“ und über eine ganz besondere Bekanntschaft.

Vor einigen Wochen wurde eine Werbe-Agentin auf irgendeine Weise auf mich aufmerksam, und hat mich prompt zu einem WM-Foto-Shooting und Video Dreh eines bekannten südkoreanischen Autoherstellers eingeladen. Voller Nervosität übte ich am Tag vor dem Shooting einige Tricks im Zimmer, ließ mir nochmals eine neue Frisur verpassen (was allerdings wie bei Sebi ordentlich in die Hose ging) und machte mich letztendlich auf den Weg zum Dreh nach Hak-Dong, das eines der reichsten Viertel in Seoul ist. Kaum betrat ich das Gebäude haben mich drei nette Damen erfreut empfangen, und lobten mein Aussehen mit „handsome“ was aber in Korea nichts zu bedeuten hat...weil jeder Ausländer für die Hanguks(Koreaner) irgendwie ein bisschen hübsch ist. Das Shooting selbst war für mich nicht ganz einfach, in diesem Falle wurde mir klar, wie sich ein Bud Spencer fühlen muss, wenn er immer wieder den Anweisungen nach einen anderen Gesichtsausdruck folgen lassen muss. Resümierend war es eine beeindruckende Erfahrung ... Das Ergebnis des Castings ist bisher noch nicht bekannt. Aber: „impossible is nothing!“



Am 18.Mai begaben wir uns das erste Mal auf die internationale Filmbühne. Unserem litauischen Zimmerkameraden sei Dank, durften wir unser schauspielerisches Können in einer Episode des südkoreanischen Dramas „Giant“ unter Beweis stellen. Das Drama spielt in den 70er Jahren und wird jeden Montag und Dienstag im Fernsehen ausgestrahlt.
Mit anderen 70 Ausländern begaben wir uns in den Südosten von Seoul, wo wir eine etwas veraltete Turnhalle bestückt mit 140 Stühlen (70foreigners,70Koreaner) vorfanden. Jetzt zur wohl interessantesten Frage die ihr euch stellen werdet:„Als was treten wir auf?“ Verkleidet als amerikanische Soldaten mussten wir jubeln, stillstehen oder tanzen. Ich durfte mich als MP (Military Police) versuchen, was ich anfangs noch ziemlich spannend fand, da ich eine viel bessere Uniform, eine „Waffe“ und einen Helm tragen durfte (siehe Foto). Doch im weiteren Verlauf des Abends stellte sich heraus, dass es wie ein Österreicher sagen würde „eine totale Oaschrolle“ war. Während des gesamten Drehs musste ich strammstehen und sicherstellen, dass keine Schandtaten unter den südkoreanischen- und amerikanischen Soldaten geschehen. Jedoch wurde mir meine Rolle von den Tänzerinnen etwas versüßt, die im kurzen Röckchen den ganzen Abend lang die Hauptrolle in der Episode einnahmen. Peter war eigentlich nur mit Tanzen und Rumsitzen beschäftigt. Sebi hingegen durfte/musste aus der Pole-Position den Tänzerinnen zujubeln. Das „Highlight“ der Aufnahmen war der Auftritt der koreanischen Pop-Ikone „T-Ara“, die es mit ihren Songs „I go crazy because of you“ und „bo peep bo peep“ bis an die Spitze der Music Charts geschafft hat. Von 15.30Uhr bis 5Uhr morgens waren wir mit dem Team unterwegs. Das Drehbuch bestand aus fünf Szenen, doch wie bei jedem Filmdreh, konnte der Regisseur nicht alles beim ersten Mal in den Kasten bringen. Insgesamt haben wir ca. 10 Stunden am Set verbracht. Neben viel Spaß und neuen Bekanntschaften brachte uns die kleine Schauspielerei auch noch 200.000Won pro Person ein...bitte nicht weitersagen, das soll geheim bleiben.
Die Episode wird kommenden Montag (24.Mai) Premiere im Fernsehen feiern.





Nun zu einer besonderen Begegnung.
Wie es das Schicksal will, bin ich nach meinem Fussballspiel letzten Sonntag über Umwege zur U-Bahn Station Sadang gelangt. Dort fiel mir ein großgewachsener, blonder Mann auf, anfangs dachte ich mir nichts weiter dabei. Einige Minuten später, kam er auf mich zu und stellte sich mit einem schönen „servus“ vor.Aufmerksam wurde er auf mich, da ich meine Trainingsjacke vom SV-Hutthurm trug. Diesen Verein muss ein Regensburger einfach kennen. Voller Freude den ersten Bayern in Korea kennenzulernen kamen wir ins Gespräch was er in Korea mache. Er meinte er arbeite für einen koreanischen Fussballverein. In diesem Moment ahnte ich noch nicht, dass er der Fittnesscoach der Suwon Bluewings ist, welcher der größte Fussballclub Südkoreas ist, und witzelte noch wie man dazu käme in Korea für eine Fussballverein zu arbeiten.
Von Anhieb an verstanden wir uns hervorragend. Von nun an wird es mir ermöglicht im Fitnesscenter der Bluewings zu trainieren, das im Normalfall von niemanden ausser den Profis genutzt werden darf. Auch für die anstehende Saisonvorbereitung kann ich auf seine Hilfe bauen. Bald werde ich die ersten Profis kennenlernen....also bis zum nächsten Mal „nichts ist unmöglich“.

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