Dienstag, 11. Mai 2010

Chinaabenteuer: Von Taxifahrern ohne Navi, bayrischen Brauhäusern und chinesischer Fußballkunst

Gemäß Matthias Claudius' (deutscher Dichter 1740-1850) Zitat "Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen." werde ich (Peter) die Tradition des Blogschreibens fortführen und im folgenden Eintrag über meine Chinareise nach Peking bzw Shanghai berichten.

Start der einwöchigen Reise war der 2. Mai, Tagwache 03:30 früh. Was nach einer kurzen und schlaflosen Nacht klingen möge, hat sich leider bewahrheitet. Der Grund dessen war nicht etwa Reisefieber sondern komischerweise immer aufkommender Lärm rund um/vor/neben unserem Zimmer im Dormitory um ein Uhr nachts. Im Nachhinein kann gesagt werden, dass es sich dabei nicht um einen Einzelfall handle. Verursacher aufkommender Unruhe während der Schlafenszeit waren unsere "netten" Zimmernachbarn ihres Zeichens aus Frankreich, Holland, Amerika und der Schweiz. Nichtsdestotrotz ging es in der Früh mit dem Airportshuttlebus inkl Deluxesesseln und ausreichend Beinfreiheit zum Flughafen in Seoul.

Angekommen in Peking, war unser erstes Ziel unser Hostel um dort einzuchecken. Davor stellte sich uns (Reiseteam bestehend aus Ivan (Tschechien), Ben und Jeremy (Frankreich) und mir) jedoch eine fast unüberwindbare Herausforderung, nämlich ein Taxi zu finden, dass uns zum Hostel bringen sollte. Denn die Taxifahrer im Reich der Mitte verstehen einerseits kein Englisch, sind entweder besetzt, nehmen keine Touristen in ihrem Taxi auf oder verlangen andererseits von uns den Weg zu bestimmten Destinationen einfach auswendig zu wissen (da sie natürlich kein Navigationssystem in ihren Taxi haben, so was kann und darf man sich von Taxis nicht erwarten! (Anmerk. d. Red.: leichter Sarkasmus sollte erkennbar sein;))

Einer netten Chinesin sei dank (das weiß mittlerweile auch Sebastian zu schätzen) bekamen wir ein Taxi, dass uns sicher zum Hostel brachte. Sogleich ging es los mit dem Sightseeing zum Tian'anmen Platz (Platz des himmlischen Friedens), dem größten Platz der Welt mit einer Größe von 39,6 ha.
Nach dem Tian'anmen Platz besichtigten wir die Verbotene Stadt als nächstes, welche sich ebenfalls über eine riesige Fläche erstreckte. Hierbei muss angemerkt werden, dass speziell die ersten zwei Tage sehr von Touristenmassen geprägt waren, da wie sich später herausstellte der 1. Mai auch in China ein großer Feiertag ist und viele die darauffolgenden Tage Urlaub nehmen. Auf folgendem Bild sieht man unsere Reisegruppe, perfekt ausgestattet mit original Chinafahnen um umgerechnet 0,20 € posierend in der Verbotenen Stadt.
Die Verbotene Stadt ist derart groß, dass es mehrere Stunden braucht, um sich diese anzusehen bzw bis ans Ende durchzuwandern. Die Besichtigung war sehr interessant, obwohl man ähnliche Bauten bereits aus Korea kannte, aber doch irgendwie anders und um einiges beeindruckender. Um einen besseren Überblick über diese Sehenswürdigkeit zu bekommen, hier als Veranschaulichung dieses Panoramafoto. Der Beihai Park war ein weiteres Reiseziel am ersten Tag in China in der Nähe der Verbotenen Stadt. Dieser ist ein wirklich schöner Park mit einer kleinen Anhöhe, blühenden Pflanzen und angrenzender Seenlandschaft. Nach einer Fotosession entschlossen wir uns, hier ein Tretboot zu mieten und in See zu stechen. Als krönenden Tagesabschluss gönnten wir uns eine Rikschafahrt um die Verbotene Stadt zum Tian'anmen Platz.

Am zweiten Tag stand der Besuch des Sommerpalastes und der angrenzenden Gegend und ein spontaner Besuch eines Fußballspiels auf dem Programm. Bevor wir den Sommerpalast und den dortigen See erreichten, musste von uns zuerst eine Palast- bzw. Tempellandschaft mit Felsen erklommen werden. Belohnt wurden wir mit einer schönen Aussicht auf den lokalen See.










Wie bereits den Tag zuvor unternahmen wir eine Bootsfahrt auf dem See, diesmal aber mit motorischer Unterstützung, um wirklich relaxen zu können ;)Der Tag wurde mit gemütlichem Shopping inkl. Preise feilschen ausgeklungen. Da am selben Abend auch ein Fußballspiel der chinesischen Fußballliga neben unserem Hostel stattfand, entschlossen sich Jeremy und ich spontan dieses Spiel zu besuchen. Hierbei wurden wir gleich von den überraschend fanatischen Fans des FC Guan (die Heimmannschaft) und der guten Kulisse vor Ort überrascht. Speziell für unseren Rapidfan Jürgen erwähnenswert ist die Vereinsfarbe des FC Guan, ebenfalls grün aber auch der Fanklub hört auf den gleichen Namen wie der des SK Rapid, nämlich Ultras! Wenn schon die Möglichkeit besteht ein chinesisches Fußballspiel anzuschaun, dürfen natürlich Schal und Trikot der Heimmannschaft nicht fehlen und nehmen jetzt einen Ehrenplatz im Zimmer im Dormitory ein :)

Am dritten Tag besuchten wir die mit Spannung erwartete Chinesische Mauer in Badaling. Was man bisher nur von Bildern und Erzählungen kannte, wurde nun von uns live besichtigt und auch erklommen. Nach einer langen Anreiseodysee kamen wir schließlich in Badaling an. Danach gings mittels einer Art Cable-car auf einen Teil der Chinesischen Mauer, von wo wir unseren ca zweistündigen Rundgang starteten. Am Nachmittag statteten wir noch dem Olympic Park inkl. Nationalstadion (Bird's Net) und Aquatic Center (Water Cube) einen Besuch ab.Eine weitere Sehenswürdigkeit, die wir uns ansahen, war der Tempel des Himmels, zahlreiche Märkte durften ebenfalls nicht fehlen wie ein Sprung in einem bayrisches Brauhaus ;)

Unsere weitere Reiseroute führte nach Shanghai, wo wir drei Tage verbrachten. Dort warteten ebenfalls sehr interessante und aufregende Besichtigungspunkte wie vor allem die Expo 2010, der Bund, eine Ufermetropole am Huangpu Fluss und der Oriental Pearl Tower, der zweithöchste Fernsehturm Asiens (468 m). Stellvertretend für die vielen schönen Pavillons auf der Expo muss natürlich der österreichische gezeigt werden ;) Es sei erwähnt, dass auf der diesjährigen Expo 2010 in Shanghai sich 195 Länder in ebenso vielen Pavillons auf einer Fläche von ca 5km2 präsentieren und die Pavillons architektonisch sehr gelungen sind. Das zweite Highlight der Shanghaireise für mich war die Skyline der Stadt bei Nacht. Folgende zwei Bilder sollen diesen Eindruck veranschaulichen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen