Montag, 31. Mai 2010

Deok Jeok Do Island

Wie bereits erwähnt, ist der Mai bei mir ein reiseintensiver, da sich in diesem Monat der Lernaufwand noch in Grenzen hält, was im Juni aber anders sein wird. Nach der einwöchigen Chinareise stand vom 21. bis 23. Mai ein Wochenendtrip auf die Insel Deok Jeok Do an der Westküste Koreas auf dem Programm. Treuer Weggefährte war auch diesmal Ivan, der Tscheche.
Dieser Trip war für uns beide etwas Besonderes, da wir als einzige Austauschstudenten zusammen mit ca 60 Einglischlehrern an diesem Trip teilnahmen. Im Bewusstsein, dass Networking einer stets größeren Bedeutung beigemessen wird, knüpften wir bei unserem Busanausflug (siehe früherer Blogeintrag) Kontakte zu Amerikanern und Kanadiern, die hier in Korea als Englischlehrer an Schulen tätig sind. Wie der Zufall so will, luden sie uns zu diesem Inseltrip ein, der von Jeremy, einem engagierten Lehrer organisiert wurde.

Los ging die Reise vom Incheon Ferry Terminal, wo uns eine 1,5 h Fahrt mit der Fähre bevorstand. Angenehm an diesem Trip war, dass uns hier keine Kommunikationsprobleme mit den ganzen Native Speakern im Vergleich zu Korea bevorstand - dachten wir zumindest, aber dazu später. Hierbei muss angemerkt werden, dass dieser Trip wirklich multinational aufgestellt war, da Lehrer aus folgenden Ländern mit dabei waren: USA, Kanada, England, Schottland, Irland, Südafrika, Australien und Neuseeland.
Nun zu Beginn ein paar Anekdoten: Besonders in Erinnerung wird für mich ein Australier bleiben, der ähnlich klar und verständlich gesprochen hat (nämlich gar nicht) wie unser ans Herz gewachsene Australier im Dormitory, der mittlerweile auf unseren Spitznamen "Chuck" hört, obwohl er eigentlich Thomas heißt. Weiters erwähnenswert sind ein Neuseeländer, der sogar Deutsch konnte, da er in Deutschland (Köln) studierte und Südafrikaner, denen ich erklärte, dass der Ironman Südafrika (für unwissende: Triathlon bestet aus 3,8km schwimmen, 180km Rad, 42,2km laufen) vom österreichischen Unternehmen Triangle, aus aus meiner Heimat Kärnten stammt, organisiert wird. Natürlich musste ich mich auch diesmal (wie eigentlich fast immer) rechtfertigen bzw den Leuten erklären, wo sich Österreich befindet, dass hier keine Kängurus hausen und nicht alles stimmt was im Film "Sound of Music" über Österreich gesagt wird. Ganz speziell für Sebi/Birdi meine Zimmerkollegen und deren Vorurteil, dass ich mit jedem Mädchen ein Gespräch zuerst über Sport beginne - nahm ich Kontakt mit einer Kanadierin gemäß dem Motto "Do you know Lindsey Vonn" auf, was diesmal daneben ging, da sie 1. Snowboarderin ist und 2. keine kanadischen Skifahrer kennt, trotz Olympia Vancouver 2010. Dem aber nicht genug - nachdem sie mich aufforderte einmal deutsch zu sprechen, da sie diese schöne Sprache noch nie hörte, wechselte ich im Anschluss auf Englisch und führte unsere Konversation fort. Später ließ sie anmerken, dass sie glaubte, ich würde weiter Deutsch mit ihr sprechen, obwohl ich schon längst auf Englisch gesprochen habe. Ich gehe davon aus, dass es dabei nicht an mir und meinen Englischkenntnissen gelegen ist, da ein Engländer mir davor meine englischen Sprachkenntnisse lobte ;)

Gewohnt haben wir in einem Motel nur unweit vom Strand entfernt. Deok Jeok Do ist meiner Meinung nach eine wirklich schöne Insel, spärlich bewohnt und nicht wie viele Inseln von Touristenmassen überlaufen, obwohl sie nicht nur schöne abgelegene Strände zu bieten hat, sondern auch viele Hikingtouren mit ausgezeichneten Ausblicken.
Das Wetter war uns am Wochenende leider nicht immer hold, aber speziell der erste Tag war von wunderbarem Strandwetter und warmen Temperaturen geprägt. Der erste Tag wurde bei Lagerfeuer und Feuerwerk gemütlich ausgeklungen. Am 2. Tag unternahmen wir eine ausgedehnte Wandertour auf den höchsten Punkt der Insel und wurden mit einem schönen Ausblick auf die angrenzenden Inseln und Küste belohnt. Wie es sich für Südkoreaner gehört, wurde nämlich auch Karaoke in der Inselkaraokebar gesungen, die durch uns Studenten/Lehrer randvoll und ausverkauft war.
Aufgrund des schlechten Wetters am letzten Tag, mussten wir früher als geplant abreisen, da nur eine Fähre an diesem Tag angesetzt war. Alles in allem war es ein sehr gelungener Weekendtrip, bei dem wir wieder neue Leute kennenlernten, aber der Unialltag kehrte wieder ein, zumindest für kurze Zeit, bis es wieder auf Reisen ging - nach Hong Kong.

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