
Schlagartig geändert haben sich die seltsamen Wetterkapriolen erst als Carmen samt Freundin Elke aus der Heimat eintrafen. Die Zwei brachten nämlich das schöne Wetter aus Österreich (wo laut übereinstimmenden Zeugenberichten zufolge, zur Zeit unserer Schneestürme wunderbarstes Frühjahrswetter herrschte) mit. Das war natürlich nicht der einzige Grund warum ich mich sehr über den Besuch gefreut habe. Um den beiden innerhalb von möglichst kurzer Zeit einen guten Eindruck von Korea vermitteln zu können wurde ein Hardcore-Sightseeing-Programm abgespult. Zu Beginn stand der Pflichtbesuch der beiden großen Shoppingvierteln Myeong-dong und Dongdaemun. Hier ein Foto ganz speziell für unseren Jürgen, welches ihm hoffentlich ein bisschen über die bisher doch sehr verkorkste Frühjahrssaison seiner Lieblinge hinwegtrösten kann:
Die Verkäuferin konnte mir allerdings auch nicht erklären warum in einem südkoreanischen Einkaufstempel Fanutensilien eines österreichischen Vereins verkauft werden. Der nächste Tag stand dann im Zeichen einer Erkundung eines älteren Stadteils von Seoul wo man die traditionellere Bauweise sowie eine Universität für nordkoreanische Studien entdecken konnte. Als Möglichkeit für einen anschließenden Master hab ich dieses Studium gleich hinter technischer Mathematik und vergleichenden Religionswissenschaften auf Rang 3 gereiht ;)
Eines der großen Highlights dieser Woche war aber mit Sicherheit der Freitag. Die Gruppe bestehend aus Peter, Birdi, Carmen, Elke und mir beschloss der größten Sehenswürdigkeit der Stadt Suwon, der Festung einen Besuch abzustatten. Bei Kaiserwetter (so bezeichnen wir monarchistisch angehauchten Österreicher einen Tag mit Sonnenschein und blauen Himmel) erkundeten wir den Rundwanderweg um das Herz Suwons, der uns zu Buddha- sowie Kaiserstatuen, toller Aussicht und alten Festungsteilen führten. Von meiner Seite eine ausdrückliche Empfehlung für diesen Ausflug weil man endlich einmal nicht langweilige, immer gleich aussehende Tempelanlagen besichtigen musste. Hier ein paar Bilder:
Danach verließ uns Birdi Richtung Dormitory um seine hartnäckige Verkühlung endlich auszukurieren. Der Rest von uns machte sich auf zu einer Bootstour auf dem größten Fluß Koreas. Am Han River hatten wir anschließend eine sehr lustige Begegnung mit den Mitarbeitern der koreanischen ÖBB, der Korail. Da beide Unternehmen scheinbar ähnlich profitabel und effizient arbeiten dürften, stellte sich deren Businesstrip als lustiger Betriebsausflug mit Chips und Trinkspielen heraus. Und da Koreaner unglaublich freundliche Menschen sind wurden wir natürlich gleich auf ein paar Bierchen eingeladen. Außerdem bestanden sie darauf eine ganze Menge Fotos mit uns gemeinsam zu machen. Der Abend klang anschließend gemütlich in der Soundfactory in Suwon aus.
Am vorletzten Tag von Carmis Besuch gings noch einmal mit einer bunten Gruppe aus Mexikanern, Franzosen, Finnen und Österreichern nach Seoul. Ziel war der dortige Tierpark gegen den der Zoo Schönbrunn sich aufgrund der schieren Größe der Anlage auf jedenfall verstecken muss. Wir buchten das Package-Ticket (dies sollte sich später noch als Fehler herausstellen) welches uns Transport innerhalb und Eintritt in den Zoo ermöglichen sollte. Um zum eigentlich Zoo zu kommen, mussten wir einen Sessellift nehmen der uns einmal zur Mittelstation brachte. Dort konnten wir dann allerhand Affen, Erdmännchen, Giraffen, Elefanten etc. besichtigen. Großer Beliebtheit erfreuten sich vor allem die Paviane und die doch etwas inaktiven Giraffen. Anschließend wollten wir unseren Ausflug zur Spitze des Hügels und zu restlichen Attraktionen fortsetzen. Allerdings stellte sich dann heraus, dass das sogenannte Package-Ticket bloß zu einer einmaligen Sessellift-Benützung bzw. zum Rücktransport mit einem Bummelzug berechtigte. Um also den restlichen Zoo sehen zu können hätten wir also noch einmal mindestens das Doppelte drauflegen müssen. Ein Umstand der dazuführte, dass die dortigen Mitarbeiter mit etwas in Berührung kamen, dass wir den anderen Exchange Students als "Austrian complaining spirit" zu erklären versuchen. Federführend dabei war aber nicht ich (was ja meinem Naturell ganz gut entsprechen würde ;) ) sondern Sonnenschein Peter, der sich telefonisch sogar bis zum Manager verbinden ließ. Jedoch alles ohne Erfolg. So verließen wir den Ort doch etwas frustriert und mit der Drohung Peters allen anderen Menschen, die wir kennen vom Besuch des Zoos abzuraten.

Der große Abschluss unseres gemeinsamen Seoul-Abenteuers war der Besuch beim Namsan-Tower, dem Hausberg von Seoul inkl. großartiger Aussicht. Die asiatische Metropole bei Nacht war ein unvergesslicher Anblick. Danach war leider schon Sonntag und es war Zeit zum Abschied nehmen. Herzlichen Dank noch einmal für den Besuch ich habe mich wirklich sehr gefreut :) Und abschließend noch ein großes Lob an Carmi, die als überzeugte Anhängerin mitteleuropäischer Küche sich immerhin durch Koreanisch, Chinesisch und Vietnamesisch durchkostete!
Die nächste Zeit wird unser Auslandssemester (oder wie wir es liebevoll nennen: Urlaub) leider durch unnötige Mid-term exams gestört. Vor allem in Logistik wird einiges an Lernaufwand auf uns zukommen. Und ab und servus!
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