Nach zwei Mahlzeiten, zwei Stunden Schlaf, zwei Filmen und einem Servicepackage mit Zahnbürste, Schlafmaske bzw. Socken (!)kamen wir schließlich am Incheon-Airport an. Da lagen bereits 8,5 Stunden Flug hinter uns. Dort wartete schließlich bereits der Pick-Up-Service auf uns. "Oh sehr nett, die haben ihre kleinen Schwestern vorgeschickt!" war dabei einer der ersten Gedanken als wir die Empfangsdelegation erblickten. Tatsächlich waren die Mädchen bereits 20-23 Jahre alt. ;) Mit Bus und Taxi begaben wir uns anschließend auf die Reise nach Suwon zu unserem Quartier (headquarters).
Dort angekommen bezogen wir unser Zimmer: Ein 25 m2 Raum, der den Charme einer albanischen Vorstadt-Baracke verströmte. Dreckig, staubig und halb kaputt wären drei sehr passende Attribute. Einer der Schränke war so wackelig, dass er beinahe auseinander fiel als wir nur die Tür öffneten. Anbei ein paar Bilder, die das gesamte Ausmaß der Tragödie aber unmöglich abbilden können:
Nach einer ersten mehr als schlaflosen Nacht besannen wir uns auf unsere Herkunft als Logistiker. Und das bedeutet die Optimierung einer jeden auch noch so unmöglich scheinenden Situation :) Also gingen wir zur Heimkoordinatorin, welche uns auf unsere Beschwerde hin eine freundliche lachende aber eher unkoordinierte Putzfrau sowie einen desinteressierten Handwerker schickte. Dieser fixierte zumindest den wackeligsten Kasten und brachte die Internetverbindung zum Laufen. Nächster Schritt waren einige Investitionen in vernünftige Decken, Polster, Putzutensilien, Geschirr und ein paar Blumen fürs Raumklima. Danach verbrachten wir gute 3 Stunden um den Raum auf ein halbwegs hygienisches Niveau zu bringen. Nach getaner Arbeit fühlten wir uns gleich um einiges heimischer. Anbei noch ein Foto von unseren höchst männlichen Decken:
Die nächsten beiden Tage standen im Zeichen von so genannten Orientationdays wo uns der Campus, das Kurssystem und die Ajou University etwas näher vorgestellt wurden. Einzig die derzeit für uns noch nicht erhältlichen Kurse machen noch etwas Sorgen aber wir sind zuversichtlich, dass wir in der Nachfrist ("course changing period") noch ausreichend Vorlesungen zugewiesen bekommen. Auch die erste kleine Welcomefeier mit den koreanischen Gastgebern und anderen Incomings stand am Programm. Die beste Nachricht folgt zum Schluss: Koreanisches Bier ist durchaus trinkbar und nicht besonders teuer :) Das wars fürs erste einmal wieder und zum Schluss gibts wieder das in diesem Auslandssemester unvermeidliche: Und ab und servus!